Ich hatte am Montag das Vergnügen, endlich mal in die Oper zu gehen. Aber nicht irgendein Opernhaus, nein, das hallstätter Kultur- und Kongresshaus wurde in einen Opernsaal umgewandelt.
Wer meint, dafür ist das KKH doch viel zu klein wurde eines besseren belehrt.
Alles in allem hat mich die Aufführung von Mozarts "Cosi fan tutte" sehr amüsiert.
Wann erlebt man schon einmal eine fast "intime" Opernaufführung? Das Verhältnis von max. 250 Sitzplätzen zu einem Gesamtteam von ca. 70 Leuten (Sänger, Orchester, Chor, Technik) auf engstem Raum ist schon atemberaubend. Und die Aufführung war auch wirklich gelungen und kurzweilig.
Das Bühnenbild von Vazul Matusz war einfach genial. Äusserst flexibel durch zwei Schiebetüren mit mehreren Ebenen und vielen kleinen (Geheim)Fächern in der Wand die wie durch Zauberei plötzlich einen anderen Inhalt hatten. Er hat es damit geschafft, aus dem (für Opernverhältnisse) "Wohnzimmer" einen Opernsaal zu zaubern.
Die Regie von Wolfgang Schilly, der ansonsten eher in der Wiener Staatsoper daheim ist, war auch sehr locker und amüsant. Die drei Stunden und zwei Akte vergingen wie im Flug. Ständig war ich gespannt dabei, welche netten Accesoires (Badeenten statt Medallions mit Bildern der Geliebten, Bundeswehr Flip-Flops statt der Militäruniform etc...) als nächstes kommen. Er hat es über die Regie geschafft, dass ich (mit Hilfe der Szenenbeschreibungen) der Handlung folgen konnte ohne den originalen italienischen Text zu verstehen.
Die Sänger waren auch klasse, besonders gefallen hat mir der "coole" Bösewicht Don Alfonso. Und über das Orchester "Sinfonietta de Camera Salzburg" muss ich wohl auch keine Worte mehr verlieren, oder?
Mal sehen, ob nächstes Jahr wieder ein Mozartfestival im Salzkammergut stattfinden wird. Falls ja kann ich die Oper nur wärmstens empfehlen. Und am letzten Aufführungstag kann man den ein oder anderen Gag der Techniker sehen...